Als „Malweiber“ abwertend tituliert, brauchten Frauen um 1900 großes Selbstbewusstsein und Wagemut, wenn sie ihre künstlerischen Ambitionen verfolgen wollten.
Da ihnen Akademien verwehrt waren, machten sie sich auf den Weg. Befreiten sich von den Fesseln bürgerlicher Konventionen und nahmen privaten Unterricht bei namhaften Malerinnen und Malern in Städten wie Berlin, München, Rom und Paris. Sie reisten in ferne Länder, trafen sich mit Künstlerfreunden und gewannen dadurch eine ganz neue Sicht auf die Welt.
Viele zogen später in ihr heimatliches Umfeld nach Bremen, Fischerhude und Worpswede zurück. Lebten dort mit ihren Familien und im Einklang mit der von ihnen geliebten norddeutschen Landschaft. Doch für ihre Freiheitsliebe, ihren Wunsch, sich künstlerisch immer weiter zu entwickeln, schufen sie sich „kleine Fluchten“. Ein Atelier in München, eine Wohnung in Berlin, sie nutzten diese Möglichkeiten für ein selbstbestimmtes Leben und Arbeiten.
Jedes ihrer Gemälde erzählt eine eigene Geschichte. Von Frauen mit unverwechselbaren Biografien, von Künstlerinnen, die sich einstmals auf den Weg machten, selbstbewusst und wagemutig.
Um nur einige der 23 in der Ausstellung vertretenen Künstlerinnen zu nennen: Ottilie Reylaender, Hermine Overbeck-Rohte, Clara Rilke-Westhoff und Toni Elster.